Akupunktur

Die Akupunktur ist eine traditionelle chinesische Heilmethode, bei der feine Nadeln in bestimmte Körperregionen gestochen werden und dort für ca. 20 Minuten verbleiben. Durch die Nadelstiche kann die „Qi-Energie“ freier durch den Körper fließen.

Akupunktur wurde vor circa 3000 Jahren in China entwickelt. Ihre älteste schriftliche Erwähnung findet sich bereits im zweiten Jahrhundert vor Christus. In der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts verbreitete sich diese Behandlungsmethode in Europa. Heute wird sie oft ergänzend zur Schulmedizin angewandt.         

Das Wort Akupunktur hat ihren Ursprung im Lateinischen und kommt von acus, die Nadel, und punctio, das Stechen. Grundlage der Akupunktur ist eine traditionelle asiatische Vorstellung vom Körper, welche sich von den westlichen Erkenntnissen zu Anatomie und Körperfunktionen unterscheidet: Nach asiatischem Verständnis wird der Mensch von der Lebensenergie Qi durchflossen. Sie soll laut der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) in den Leitbahnen, den sogenannten Meridianen, durch den Körper strömen und an mehr als 700 Punkten dicht unter der Hautoberfläche leicht erreichbar sein. Ungefähr 400 davon werden als Akupunkturpunkte genutzt.

Laut dieser alten Lehre ist der Mensch gesund, wenn die Energie harmonisch fließt. Wird der Qi-Fluss aber gestört, was zum Beispiel durch Kälte, Wärme, falsche Ernährung oder psychische Faktoren geschehen kann, dann treten Krankheit und Schmerz auf. Die Akupunktur soll diese Blockaden des Qi-Flusses beseitigen.

Die chinesischen Beschreibungen der Organe entsprechen weniger festen anatomischen Einheiten, sondern sind eher Konzepte von Funktionskreisen, die organübergreifende Funktionszusammenhänge beschreiben – wie zum Beispiel das Immunsystem, das Schulmediziner auch nicht einem konkreten Organ zuschreiben würden.        

Was genau bei einer Akupunktur im Körper abläuft, ist schulmedizinisch noch nicht vollständig geklärt. Neue Studien deuten darauf hin, dass der Nadelstich im Gehirn eine vermehrte Ausschüttung schmerzlindernder und stimmungsaufhellender Substanzen auslösen kann. Zu diesen Substanzen, umgangssprachlich oft als „Glückshormone“ bezeichnet, gehören unter anderem Serotonin und Endorphin           

Bei einer Akupunkturbehandlung, die meistens im Liegen stattfindet, werden dem Patienten je nach Erkrankung an ausgewählten Stellen Nadeln in die Haut eingestochen. Die sterilen Einmal-Nadeln sind speziell geschliffen, der Patient spürt daher nur wenig, gelegentlich einen minimalen, anfänglichen Einstichschmerz. Nach einiger Zeit kann ein dumpfes Schwere- oder Wärmegefühl in den behandelten Bereichen entstehen. Die Nadeln verbleiben etwa 20 bis 30 Minuten in der Haut.

Bei der Laser-Akupunktur werden dieselben Punkte mit einem schwachen, nicht spürbaren Laserlichtimpuls erreicht und für ca. 15 Sekunden stimmuliert.

Wann kann die Akupunktur helfen?

In den letzten Jahren konnte in mehreren Untersuchungen nachgewiesen werden, dass Akupunktur bei der Behandlung bestimmter Schmerzarten, aber auch zur Linderung bei Übelkeit und Erbrechen sowie bei der Erleichterung der Geburt hilft. So konnte in einer großen deutschlandweiten Studie die Therapie mit den Nadeln bei Kniearthrose-, Kopf-, und Rückenschmerzen dazu beitragen, die Schmerzen deutlich zu lindern und beispielsweise bei Spannungskopfschmerzen die Tage mit Kopfschmerzen auf die Hälfte reduzieren. Zusätzlich gibt es auch Hinweise darauf, dass Akupunktur bei einer Reihe weit verbreiteter Erkrankungen wie Heuschnupfen, Tennisellbogen, Menstruationsbeschwerden, allergischem Asthma oder funktionellen Magen- und Darmbeschwerden hilft.

Zahlt die Krankenkasse?

Die in unserer Praxis durchgeführten Akupunkturbehandlungen mit Nadeln, Laser oder Dauernadeln im Ohr sind im Normalfall nicht Leistung der gesetzlichen Krankenkasse und müssen selbst bezahlt werden. Die meisten Privatkassen erstatten ca. 10 Akupunktursitzungen pro Jahr.